Auf anderen Wegen

Mittwoch, 18.01.2017 Ostküste

Heute sind meine Lieben schon seit einer Woche bei mir. Natürlich hatte mittwochs der Flug Verspätung, aber vor lauter Aufregung stand ich trotzdem schon um 6:00 Uhr am Flughafen. Um 8:00 Uhr sind sie dann endlich endlich endlich aus dem Gate gekommen. Es war fast unwirklich, dass sie jetzt grade für mich einmal um die Welt geflogen sind. Die beiden waren auch überraschend fit und so sind wir direkt zum Hotel im Zentrum von Melbourne gefahren und haben eingecheckt, die Sachen verstaut und sind bei 25°C durch die Stadt marschiert. Für mich war das schon eher kühl, die beiden konnten kaum fassen, dass sie in kurzen Hosen durch die Stadt laufen können. Mein Vater konnte sich an der Architektur kaum satt sehen und war immer ein paar Meter hinter uns, um mit seiner Kamera alle Besonderheiten Melbournes optimal einzufangen. Gegen mittag sind wir im botanischen Garten angekommen und da hat die beiden dann der Jetlag geschnappt. Wir haben also nur einen kurzen Blick rundum geworfen und sind zurück zum Hotel, wo die beiden sich hingelegt haben. Das war aber überraschenderweise das einzige mal, dass sie wegen Jetlag schlapp gemacht haben. Ich habe da sehr viel mehr gelitten, als ich nach Australien gekommen bin.

Am nächsten Tag ging es dann für uns zur Great Ocean Road. Ich hatte ja die schlimmsten Befürchtungen, was den Verkehr angeht, aber tatsächlich war es sehr entspannt. An allen berühmten Aussichtspunkten standen natürlich Menschen, aber nie so, dass es wirklich überfüllt warund vor allem konnte man auf der gewundenen und engen Küstenstraße sein eigenes Tempo fahren, ohne dass man von hinten gedrängelt oder von vorne gebremst wurde. Für meine Eltern war es natürlich genau das richtige, dass ich gefahren bin, sie Landschaft gucken konnten und nur aussteigen mussten, wenn es wirklich was zu sehen gab. Der Abschluss unserer GOR-Tour war dann die Besichtigung der 12 Apostels, einer Ansammlung von riesigen Felsen die vor der Küste frei im Meer stehen. Man kann sie von einer Aussichtsplattform bewundern und fotografieren. Dadurch, dass wir morgens erst relativ spät abgefahren waren, sind wir dort angekommen, als die Sonne schon etwas tiefer stand. Der Dunst über dem Meer und die Abendsonne haben den Ort noch mystischer gemacht als er ohnehin schon ist. Der Preis für diesen Zauber war dann natürlich, dass wir erst um 11 wieder am Hotel waren, wo wir dann feststellen mussten, dass unser Parkhaus nicht wie versprochen bis 12 besetzt war, sondern schon abgeschlossen war. Zum Glück haben wir einen Parkplatz vor dem Hotel gefunden und zu unserem Glück war dann auch noch die Parkuhr kaputt, aber trotzdem sehr ärgerlich, da wir uns extra noch erkundigt hatten. 
Nach 2 Tagen Großstadt hatten wir ein bisschen Ruhe verdient und haben uns auf den Weg nach Canberra gemacht, um einen kleinen Zwischenstopp bei meiner Freundin Julia einzulegen. Der Abend war harmonisch, schön und weinhaltig. Genau das richtige. Frisch gestärkt ging es dann weiter in die nächste Großstadt: Sydney. Somit haben wir quasi die beiden größten Städte Australiens in weniger als einer Woche abgeklappert. Opera house, Harbor bridge, The rocks. Wir sind uns die Füße wundgelaufen. Aber für die wahrscheinlich berühmteste Stadt Australiens lohnt sich das dann ja auch. Trotzdem waren wir auch hier nach zwei Tagen wieder froh, weiter zu reisen und wieder ein bisschen Natur zu spüren. Also ab in die Blue Mountains, welche auch die letzte Station auf unserer Reise waren, die ich schon vorher gesehen hatte. Die dichten Eukalyptuswälder erstrecken sich über hunderte Kilometer und verstecken tolle Wasserfälle und gewundene Wanderwege. Und for allem The three sisters, wieder große Felsen die wie von Hand hingestellt mitten in einer Schlucht stehen. Nach einer Übernachtung dort ging es dann weiter nach Norden an der Küste entlang nach Port Macquarie. Hier haben wir uns dann endlich mal einen Strandabend gegönnt. Heute ist es allerdings mit 40°C so heiß, dass wir nur morgens schnell am Strand waren, uns ein kleines Koalahospital angesehen haben und uns dann in unser Apartment mit Klimaanlage geflüchtet haben. Herrlich! Heute abend geht es dann auf jeden Fall nochmal zum Meer und morgen geht es weiter nach Coffs Harbor, einen Küstenort ungefährt drei Stunden nördlich von hier.

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