Auf anderen Wegen

Sonntag, 09.10.2016 Neues aus Pingrup

Am Dienstag sind es schon vier Wochen, die ich hier in Pingrup arbeite. Nicole und ich haben gerade festgestellt, dass sie nur noch sechs Wochen hier sein wird. Nur noch neun Wochen bis Weihnachten. Wenn man zu zweit arbeitet und wohnt, vergeht die Zeit einfach schneller.

Auch wenn ich immer wieder gesagt habe, dass hier langsam Frühling wird, gestaltet sich der Jahreszeitenwechsel doch eher schwerfällig. Vor ein paar Tagen haben wir uns einen saftigen Sonnenbrand geholt und lagen den ganzen Tag im Garten, dann wieder Regen, heute waren es 16°, nächste Woche sind 32° angesagt. Das ganze immer begleitet von heftigem Wind. Susan hat uns neulich gesagt, dass es hier ihrer Meinung im Jahr maximal drei Wochen gibt, in denen es nicht entweder viel zu heiß, oder viel zu windig, oder viel zu kalt und nass ist. Und zu allem Überfluss erzählt uns hier auch jeder, dass dieser Winter der schlimmste seit langem war. Na herzlichen Dank, da haben wir uns einen super Zeitpunkt ausgesucht!

Inzwischen haben wir alle vier Pferde ins Galopptraining genommen und gewöhnen uns langsam an das Gefühl, Passagier auf einem galoppierenden Rennpferd zu sein. Rhonda, mein ausgesuchter Liebling, macht mir sogar richtig Spaß. Jetson dagegen fühlt sich nach wie vor an wie eine tieffliegende Rakete. Heute ist mir bei ihm zu allem Überfluss noch der Helm, dessen Innenfutter nicht mehr komplett da ist, dauernd ins Gesicht gerutscht und ich hatte Angst, dass ich gleich nichts mehr sehe. Nicht, dass das kontrollmäßig einen Unterschied gemacht hätte ;-) ich hoffe nur sehr, dass nie nie nie ein Känguru auf die Idee kommt, uns auf dieser Galoppstrecke zu kreuzen. 

Alan hat uns jetzt auch angewiesen, die Steigbügel langsam immer kürzer zu schnallen, damit wir in ein paar Wochen auf einen richtigen Rennsattel umsteigen können. Ich gebe nur ungern die Sicherheit der langen Steigbügel ab, da besonders die beiden Wallache im Schritt und Trab gerne dazu neigen, Haken zu schlagen. Aber es hilft natürlich nichts und jede neue Erfahrung ist ja auch was wert. Diese Woche kommen auch ein paar andere Pferde zurück an unseren Hof, die gerade beim Einreiten oder bei einem anderen Trainer waren. Demnächst haben wir dann also auch ein bisschen mehr zu tun. Unsere Beine merken wir allerdings auch nach zwei Pferden schon ein bisschen. Wir teilen aber die Hoffnung, dass die zusätzlichen Pferde dann anderen Schokoladen-Konsum ausgleichen, den wir uns vorm Fernseher angewöhnt haben ;-)

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