Auf anderen Wegen

Dienstag, 23.08.2016 Grampians National Park

So, es ist soweit. Nach fast drei Monaten in Wellington habe ich die Pferde hinter mir gelassen und bin mit Roody unterwegs. In den letzten Wochen habe ich schon jedes Sonderangebot ausgenutzt und einen hamsterartigen Vorrat an Fertiggerichten und Grundnahrungsmitteln angelegt. Freitag abend habe ich dann angefange das Auto zu bepacken, Samstag morgen den letzten Rest eingepackt und bin frohen Mutes losgefahren. Seit Wochen habe ich mich darauf gefreut, ins Abenteuer zu starten. Und vielleicht hätte ich das Wort Abenteuer bei meinen Überlegungen aussparen sollen, denn nach der ersten Rast nach ca 2 Stunden Fahrt ratterte mein Auto, das bisher immer alles zuverlässig mitgemacht hat, jedes Mal kurz vor dem Schalten zu vibrieren und zu ruckeln. Mir blieb fast das Herz stehen. Schon in Deutschland habe ich ein ungutes Gefühl dabei in eine Werkstatt zu fahren, weil ich einfach keine Ahnung von Autos habe, aber in Australien, unwissend und mit Sprachbarriere... Zum Glück hat sich das Problem nach einer kurzen Pause wieder geregelt und ich konnte weiter fahren. Bitte drückt mir alle die Daumen, dass das eine Ausnahme war!!
Wie geplant habe ich meine Reise in den Grampians NP, welcher zwischen Adelaide und Melbourne liegt, weiter geführt. In Adelaide war mir noch aufgefallen, dass der Gaskocher und die Gasflasche, welche ich gekauft hatte, nicht kompatibel waren. Da mir aber genau diese Kombination in dem Baumarkt empfohlen wurde ich ich betont hatte, dass ih wegen des begrenzten Platzes keine große, auffüllbare Gasflasche möchte. bin ich davon ausgegangen, dass mi nur ein Adapter o.ä. fehlt. Also auf der Karte eben nach der einzigen etwas größeren Stadt auf der Strecke gesucht, den Baumarkt eingegeben und hingefahren. Ich war mir nicht im Klaren darüber, dass ich damit mehrere Mitarbeiter über 30 min beschäftigen würde und es trotzdem keine Lösung geben würde - außer: kauf einen Zylinder. Selbst damit hatte ich mich inzwischen abgefunden. Mir ist zwar nicht wohl mit so einer großen Menge Gas im Auto, aber es ging eben nicht anders... Aber es wäre ja kein Abenteuer, wenn es so einfach gewesen wäre: der Baumarkt hat sämtliche Stellen angerufen, die Samstag nachmittag noch Gaszylinder auffüllen. Keine hatte noch auf. Nach langem hin und her hat sich dann ein netter Camping-Bedarf-Besitzer bereiterklärt, für mich eine Ausnahme zu machen. Natürlich 30 km in die Richtung, aus der ich gekommen war. Aber 30 km sind in Australien ja keine Strecke. Da hat dann zum Glück auch alles geklappt und ich konnte direkt weiter zu dem Campingplatz, den ich mir ausgesucht hatte, weiter fahren. Dieser lag übrigens in der Krause road, weswegen er mir direkt sympathisch war ;-) ein ganz niedlicher Campingplatz mit komplett ausgestatteter Küche und herrlich heißen Duschen und einem kleinen Swimmingpool, für den es mir allerdings zu kalt war. 

Die erste Nacht im Auto war nach einem ausgiebigen Abendessen erstaunlich gemütlich, trotz oder gerade wegen des strömenden Regens. Am nächsten morgen habe ich wegen des Dauerregens ernsthaft überlegt, mir einfach einen Lesetag zu gönnen und drinnen zu bleiben, habe dann aber doch beschlossen, dass es bei der kurzen Zeit die ich in den Grampians bin verschwendet wäre. Also bin ich nochmal ins Auto, ca 30 min gefahren und in Halls Gap gelandet, welches ein Touristenort und Ausgangspunkt einiger Wanderrouten ist. Es hat tatsächlich permanent in unterschiedlichen Intensitäten geregnet, aber dadurch hatte ich die Wege fast für mich und es war eine fast mystische Atmosphäre.

Am nächsten TAg hatte ich mehr Glück und den ganzen Vormittag war strahlender Sonnenschein und ich bin zu einem Wasserfall gewandert.
Heute habe ich mich auf den Weg Richtung Küste gemacht und bin in Portland gelandet. Auf dem Weg hierher habe ich an jedem Ort der schön war angehalten und bin ein Stück gelaufen. Dabei bin ich zufällig auf borigini-Kunst gestoßen, an einigen Kltterfelsen vorbei gekommen und habe Emus und mal wieder jede Menge Kängurus gesehen. Abends gegen fünf bin ich in Portland angekommen, auf einem Campingplatz direkt am Meer mit einer Küche mir Meerblick, die komplett aus Plexiglas besteht. Mit den letzten Sonnenstrahlen des Tages habe ich Wein und Käse an den Klippen genossen. Während ich das hier schreibe, ghöre ich die Wellen sich an den Steinen brechen. Traumhaft!

Morgen geht es nochmal auf eine Stippvisite nach Wellington und dann weiter nach Gawler, wo das McLeods-Daughters-Event stattfindet, auf das ich mich seit Wochen freue!

Frühlingshafte Grüße nach Deutschland!

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