Auf anderen Wegen

Donnerstag, 09.06.2016 Das erste Rennen

Kaum zu glauben - ich bin schon 5 Wochen in Australien und 1,5 Wochen in Wellington. Und beides kommt mir einerseits viel kürzer vor weil die Zeit so fliegt, und andererseits viel länger, weil ich mich hier richtig Zuhause fühle. Die Tage in Wellington sind arbeitsreich, aber langsam stellt sich eine Routine ein. Die Pferde kennen mich, ich kenne die Macken und Besonderheiten der Pferde und Dagmar lässt mich immer mehr selber machen. Toto, die Katze, hat mich inzwischen voll adoptiert und besetzt mich mit Beschlag, sobald ich auf dem Sofa sitze. Bzw jetzt gerade besetzt er mein Bett. Und toi toi toi, bisher hält meine Allergie sich erstaunlich still! Aber wie der Australier in so ziemlich jeder Situation zu sagen pflegt: No worries!

Gestern waren wir dann auf meinem ersten Rennen. Dee, eine 7-jährige Rappstute ist für uns gestartet. Ich habe mich ja bisher nie für den Rennsport interessiert, aber wenn man direkt daran beteiligt ist, reißt es dann doch mit. Wir haben uns die Seele aus dem Leib geschrien - geholfen hat es leider nicht, wir sind nur 5. geworden, aber ein Erlebnis war es auf jeden Fall! Allerdings sind meine Vorurteile auch hier wieder an vielen Stellen bestätigt worden. Man sieht einfach viele Pferde, die sehr offensichtlich von ihren Menschen als Sportgerät behandelt werden. Lustig ist übrigens noch: damit die Pferde sich vor ihrem Rennen noch erleichtern können, gibt es außer den Ständern in denen sie vorbereitet werden auch noch mit Stroh ausgelegte geschlossene Boxen. Ich nenne sie jetzt mal Pinkel-Boxen. Man geht mit dem Pferd rein und pfeift eine Melodie die ein bisschen an diese Wasserpfeifen, die Vögel imitieren, erinnert. Ich dachte ja erst, das ist Unsinn, aber tatsächlich pinkeln die Pferde sofort und jeder pfeift diese Melodie. Ich musste mir ein Lachen verkneifen!

Übrigens hat der Nachbar, Deren, sich zusammen mit Dagmar in den Kopf gesetzt mich zu verkuppeln. Na das kann ja was werden ;-)

Ansonsten gehen die Dinge hier ihren gewohnten Lauf! Ich denke oft an Zuhause und am ein oder anderen Tag wünsche ich mir auch unsere geduldigen und scheufesten Freizeit-Pferde her, wenn hier mal wieder viele Monster gelauert haben, die nur Rennpferde sehen können ;-)

Viele Grüße aus Oz!

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