Auf anderen Wegen

Donnerstag, 24.11.2016 Wasserfluten und andere Unfälle

Der Sonnenbrand hat sich inzwischen in eine tiefe Bikini-Bräune verwandelt, aber ein paar Tage habe ich auf dem Pferd schon ein bisschen gelitten. Was lernen wir daraus? Im australischen Sommer alle 30 Minuten eincremen. Aber spätestens jetzt sieht man mir wenigstens die bisher 7 Monate auf dem heißesten Kontinent der Welt an. Endlich!

Am zweiten Tag zurück in Pingrup wurde ich mal wieder belehrt, dass man bei Rennpferden nie aufmerksam genug sein kann. Rhonda hatte nach einem harten Training einen langen Schritt-Ausritt auf dem Programm stehen. Rhonda ist hier mein erklärter Liebling und auf dem Hinweg war sie so entspannt wie lange nicht mehr. Am langen Zügel ging es durch die Felder, ich habe ihr alles von Esperance erzählt und Videos für euch Zuhause gemacht. Vielleicht war ihr mein Gerede zu viel, denn auf dem Rückweg ist sie plötzlich völlig ausgeflippt. Gebockt, gestiegen, rückwärts gerannt, bis sie dann so hoch gestiegen ist, dass ich erstens den halt verloren habe und sie zweitens fast rückwärts auf mich drauf gefallen wäre. Ich sah mich schon unterm Pferd liegen. Also haben die Sicherheitswesten doch ihre Berechtigung und ich werde nicht mehr, bevor ich wieder am Stall bin, sagen: Yep, sehr entspannter Ausritt ;-)

Nicole hat jetzt ihre letzten Tage im blauen Haus, und dieses nimmt das jetzt offensichtlich als Anlass auseinander zu fallen. Am gleichen Tag mit dem Reitunfall stand ich in der Küche, als plötzlich die Abdeckung und der Ventilator unseres Küchen-Abzugs von der Decke fiel. No worries, man kann auch ohne leben! Geht schlimmer!! Wie um das zu beweisen hat dann am nächsten Tag der Abfluss der Waschmaschine nicht mehr funktioniert. Leider haben wir das erst gemerkt als schon der ganze Flur und mein Zimmer unter Wasser standen. Leider hat sich inzwischen herausgestellt, dass das Problem nicht die Waschmaschine ist, sondern das Abwasser-System des Hauses. Hier im Outback hat man nämlich keine öffentliche Sammelstelle wie zum Beispiel eine Kläranlage, sondern die Häuser haben einen eigenen Abwasser-Tank im Garten. Irgendein schlauer Kopf hat sich beim blauen Haus ausgedacht, diesen unter den Steinplatten der Terrasse zu platzieren, was Nicole und mir jetzt den Job eingebracht hat, die komplette Terrasse abzubauen, damit nachher der Abwasser-Mensch kommen und den Tank leer pumpen kann. 

Allmählich werden Nicole und ich beide wehmütig. Die letzten Monate waren zwar manchmal anstrengend, aber wir hatten so viele schöne und unbezahlbare Momente zusammen, die man mit keinem anderen teilen kann. Montag geht es für uns beide nochmal zusammen nach Perth, wo wir dann Rottnest Island besuchen, eine kleine Insel die für ihre Quokka-Population bekannt ist. Quokkas sind kleine Beuteltiere und angeblich die glücklichsten Tiere der Welt: sie grinsen dauernd ;-) guckt euch mal Fotos an!! Wir wurden allerdings belehrt, dass es inzwischen verboten ist, Quokka-Soccer zu spielen. Die friedlichen Tiere können sich nämlich nicht wehren. Aber das Wort Quokka-Soccer verdiente einfach eine Erwähnung in meinem Blog ;-)

Donnerstags geht Nicoles Flug und ich bin alleine im blauen Haus... 

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