Auf anderen Wegen

Samstag, 05.11.2016 Der Sommer lässt grüßen

35° C im Schatten. Wir kommen sonnentechnisch endlich auf unsere Kosten. Wir fangen jetzt regelmäßig morgens um halb sieben an, um zumindest mit dem Training der Pferde fertig zu sein, bevor es dann wirklich heiß wird. Aber heiß ist es für die Australier eigentlich erst, wenn die Vögel von den Bäumen fallen. Das ist so ab 48° C der Fall. Ich hoffe mal das muss ich nicht erleben, mir würden die Vögel dann doch leid tun. 35° lassen sich hier noch sehr gut aushalten, da es eine sehr trockene Hitze ist und ab und zu auch mal eine kühle Brise von der 200 km entfernten Küste ankommt. Nur die Fliegen werden tatsächlich immer penetranter.

Gestern hatten wir tatsächlich mal einen langen Tag, weil Hufschmied und Pferde-Zahnarzt sich gleichzeitig angekündigt haben. Beide hatten um die vier Stunden Anfahrt und haben alle fünf im Training stehenden Pferde behandelt. Zum Glück war meine Kollegin die meiste Zeit beim Hufschmied, der 1. unsympathisch, 2. schwer zu verstehen, 3. unfreundlich und grob zu den Pferden ist und obendrein auch noch total unfähig. Aber naturgemäß kann Alan froh sein, wenn auch überhaupt ein Hufschmied bereit erklärt, die weite Strecke zu fahren. Der Dentist dagegen war super, hat mir sehr viel über Pferde-Zähne erklärt und war sehr freundlich mit den Pferden. Er hatte auch 11 Jahre in England gearbeitet und fand Deutschland ganz toll. Vor allem hat er übrigens von den deutschen Weihnachtsmärkten geschwärmt. Ich kann mir zwar bei dem Wetter nicht vorstellen einen Glühwein zu halten, aber es wird mir trotzdem schwer fallen, da dieses Jahr nicht dran teilnehmen zu können. 

Abends waren wir dann noch mit dem Tierarzt und ein paar anderen im Pub. Freitags ist da immer “Chase the ace“, ein Spiel, dass in vielen australischen Pubs gespielt wird: für jeden Drink den man kauft bekommt man ein Los mit einer Zahl darauf. Um neun Uhr abends wird dann in einer Kiste ein Los gezogen und wenn man das dazu passende Los besitzt, hat man den ersten Schritt gewonnen. Dann wird es spannend. In einem Schaukasten ist ein Kartenspiel verdeckt nebeneinander aufgehängt. Derjenige der das Los-Match hat darf sich eine Karte aussuchen die umgedreht wird. Ziel ist, das Pik Ass zu erwischen. Einmal aufgedeckte Karten bleiben aufgedeckt, momentan sind noch ungefähr die Hälfte der Karten übrig. Jede Woche zahlt der Wirt 50$ in den dazugehörigen Jackpot ein, momentan sind es 1350$. Gestern hatten Nicole und ich das richtige Los, haben aber leider nur die Pik 2 erwischt. Verdammt! Bevor die Karte aufgedeckt wird, hat man auch noch die Möglichkeit die Karte zu versteigern. Uns wurden 70$ geboten, aber natürlich hatten wir da kein Interesse dran! Nächstes mal mit mehr Glück!!

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