Auf anderen Wegen

Dienstag, 14.03.2017 Albany, Bremer Bay und Kniffel-Abende

Der Alltag, der Alltag. Während der Woche haben wir inzwischen wieder unseren Rhythmus. Troy und ich verlassen morgens gemeinsam das Haus, ich versorge und reite die Pferde, er erledigt die Farm-Arbeit, gegen Mittag treffen wir uns zum Lunch, gegen Abend trudeln wir beide wieder im Haus ein. Sobald wir beide angekommen und umgezogen sind geht es mit Hanteln, Sling-Trainer und Kettlebells zum benachbarten Spielplatz, wo auch ein kleines Outdoor-Fitnessstudio ist. Ich glaube nicht, dass irgendwer sonst diese Möglichkeit nutzt, aber für uns ist es perfekt. Nach dem Sport geht es nach Hause, wir kochen abwechselnd und versuchen uns gegenseitig auszustechen, beim Essen spielen wir eine Partie Kniffel - und dann ist schon fast Zeit zum schlafen, denn im Outback ticken die Uhren anders. Es könnte schon fast langweilig sein, aber das ist es natürlich nicht. Es ist toll wieder hier zu sein und die Pferde lassen sich jeden Tag was neues einfallen um mich auf Trab zu halten. Außerdem wäre Acky nicht Acky, wenn er uns nicht die Möglichkeit zu Abwechslung verschaffen würde. Das erste Wochenende Zuhause haben Troy und ich die Pferde morgens ganz früh versorgt und sind nach Albany zum Shoppen und eigentlich auch zum Fischen gefahren. Leider hat es den ganzen Tag geregnet und wir waren stattdessen im Kino. Trotzdem war es toll was anderes zu sehen.

Dieses Wochenende waren wir in Bremer Bay. Das war möglich, weil Acky mit den beiden Pferden die ich gerade trainiere zu einem Rennen gefahren ist und ich daher auf der Farm nichts zu tun hatte. Ursprünglich hatten wir geplant, wieder mit Roody zu fahren und zu zelten. Stattdessen hat uns Acky dann angeboten, einen seiner Wagen mit 4-Rad-Antrieb zu nehmen, der auch ein Rooftop-tent hat. Also ein Zelt, das auf dem Dach des Autos befestigt ist und nur ausgeklappt werden muss. Wir sind also Freitag nach der Arbeit losgefahren und haben einen kostenlosen Campingplatz angesteuert, der direkt am Strand lag. Die Strecke dorthin war entsprechend abenteuerlich mit tiefen sandigen Abschnitten, Gebüsch links und rechts, Kängurus, die auf den richtigen Moment warteten uns vors Auto zu springen - aber wir haben es geschafft. Im letzten Licht sind wir auf dem abgelegenen, einsamen Platz angekommen. Nur durch ein paar Büsche vom Meer getrennt haben wir also das Zelt aufgebaut (3 Minuten Aufwand), einen kleinen Erkundungsgang unternommen und haben dann Stunden mit Kniffel spielen im Taschenlampenlicht verbracht. Mit Wind an den Zeltwänden und Meeresrauschen im Hintergrund. Leider haben wir es vor dem Trip versäumt, ein Loch in unserer Luftmatratze zu flicken - wir waren dann ab fünf Uhr morgens wach, weil wir auf dem harten Boden lagen. Aber das Meer um die Uhrzeit kurz nach Sonnenuntergang war unbezahlbar. Unerwarteterweise hatten wir den ganzen Samstag strahlenden Sonnenschein bei 25°, also perfekt zum Fischen. Gefangen haben wir zwar nicht wirklich etwas, aber es war schön den Tag entspannt am Meer zu verbringen. Mit Ackys Wagen konnten wir sogar auf den Strand fahren - das erste mal für mich. Abends wollten wir dann noch einen neuen Schlafplatz auskundschaften, für den wir eine ganze Weile am Strand entlang fahren mussten... Da unser Wochenende bis zu dem Zeitpunkt noch kein Abenteuer gewesen war, haben wir auch als der Sand tiefer wurde die Spur der andren Autos nicht verlassen. Naja, was soll ich sagen... Wir haben 6 Leute und 2 andere 4 wheel drives für eine Stunde beschäftigt, bis wir wieder aus dem Sand gezogen waren! Aber lustig war's! Wir haben uns dann ein leckeres Dinner im Restaurant gegönnt und sind zu unserem ersten Platz zurück gefahren.

Zurück in Pingrup ist es weiterhin ruhig, aber am Samstag beim Rennen tobt hier sicherlich der Bär. Der Pub fiebert schon dem Geschäftstag des Jahres entgegen!! Wir sind alle damit beschäftigt, den Race Track, den sonst nur Acky benutzt, für die Pingrup races vorzubereiten und hoffen für unsere Pferde natürlich auf einen klaren Heimsieg!!

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