Auf anderen Wegen

Berichte von 02/2020

Mittwoch, 05.02.2020 Zurück down under

Hallo meine Lieben,

 

ich bin inzwischen seit 4 Wochen zurück in Australien. Die Zeit in Deutschland war unendlich wertvoll - ich habe so viel erlebt und konnte endlich mal wieder Erinnerungen kreieren, ohne die Abreise im Nacken zu haben. Ich habe in meinem ursprünglichen Beruf gearbeitet, Freude getroffen - sogar mit meiner kleinen Schwester ihr Hochzeitskleid ausgesucht. Habe den Großteil der Schwangerschaft meiner besten Freundin miterlebt und so viele Flaschen Wein bei abendlichen Tischtreffen mit meinen Eltern geleert <3 Aber am Ende habe ich deutlich gemerkt, es war an der Zeit, wieder zu meinem Leben hier in Australien zurückzukehren. Ich konnte es nicht erwarten, zurück zu unserem Haus zu kommen und hier all die Pläne, die Troy und ich über die Monate geschmiedet hatten, in die Tat umzusetzen. 

Wie immer war die Rückreise anstrengend und lang. Ich hatte das Glück, auf dem ersten Flug ein Upgrade zu genießen. Ehrlich gesagt, könnte ich mir Business regulär leisten würde ich sehr gerne sehr viel öfter nach Deutschland fliegen!! Aber leider bleibt sowas für mich ein unerschwinglicher Luxus. Troy und ich kamen nach 23 Stunden Reisezeit aufgeputscht und übermüdet in Melbourne an. Wir hatten uns erstmals den Luxus gegönnt, mein Auto für 4 Wochen auf einem Park&Fly Parkplatz mit Shuttlebus unterzustellen. Also tatsächlich mal kein kompliziertes durch die Gegend gefahre, bis wir tatsächlich auf dem Weg nach Hause sind. Nichtsdestotrotz hat es von unserer Landung um 00:30 knappe 2 Stunden gedauert, bis wir tatsächlich auf dem Highway Richtung Hamilton waren. 3,5 Stunden Fahrt, der Großteil der Strecke durchs Nirgendwo mit dem ein oder anderen verschlafenen Ort alle 50-100 km. Ich glaube auf den letzten 200 km der Strecke ist uns kein einziges Auto entgegegen gekommen. Von den Feuern haben wir übrigens nichts mitbekommen und hatten auch keine Beeinträchtigung auf der Strecke.

Irgendwann zwischen 5 und 6 Uhr morgens waren wir dann tatsächlich Zuhause. Die ersten Vögel zwitscherten, man konnte das Morgenlicht erahnen - und wir waren so aufgedreht, dass an Schlaf nicht zu denken war. Zum Glück hatten wir noch das ganze Wochenende, um über unseren Jetlag hinweg zu kommen. Ich hatte sogar noch eine weitere Woche unerwartet frei und habe diese genutzt, um den Garten ein bisschen auf Vordermann zu bringen, meine letzten Sachen im Haus einzuräumen und alles ein bisschen mehr zu unserem Zuhause zu machen. Sogar ein paar Fotografien von meinem Vater auf Plexiglas, die ich aus Deutschland vorgeschickt habe, sind inzwischen angekommen und hängen an unseren Wänden. Jedes Mal, wenn ich sie angucke, fühle ich mich Deutschland ein bisschen näher.

Ziemlich schnell war Troy und mir klar, dass wir Haustiere brauchen auf einem großen Grunstück wie diesem. Da wir so unregelmäßige Arbeitszeiten haben und natürlich allem, was wir anschaffen zu 100 % gerecht werden wollen, sind nach kurzem überlegen 2 Hühner in den Hundeauslauf in unserem Garten eingezogen. Ein Hundehaus als Schlafplatz, ein bisschen Stroh und zwei menschliche Glucken haben den beiden ihr neues Zuhause schnell schmackhaft gemacht. Wir haben sie auf Anna und Elsa getauft und es dauerte nicht lange bis sie auf den Ruf "chook chook choook chook choook" (chook = Huhn) aus ihren Winkeln gerast kommen. Inzwischen sind auch noch Bacardi und Baileys mit eingezogen, ihre beiden Schwestern. Alle 4 sind noch zu klein zum Eier legen, aber haben uns voll im Griff. Fun fakt: wir haben einen ganzen Tag damit verbracht, ein architektonisches Meisterwerk aus Wellblech in ihr Gehege zu bauen. Die 4 zeigen uns aber den Stinkefinger und schlafen jede Nacht eng zusammen gekuschelt in der winzigen Hundehütte.

Eine weitere Neuigkeit ist, dass wir den Sack bezüglich Hochzeitsüberlegungen zu gemacht haben. Unsere Wahl ist auf eines der Resorts in Port Douglas gefallen, in dem wir letztes Jahr eine Nacht verbringen durften. Wir werden im ganz engen Kreis feiern und dafür in der Zeit darauf sowohl in Australien als auch in Deutschland eine Feier mit all jenen veranstalten, die wir gerne dabei gehabt hätten. Aber jetzt sind erstmal die Hochzeiten meiner Geschwister wichtig und im Vordergrund, denn wir haben uns entschieden erst im September 2021 zu heiraten.Ich freue mich darauf, den Fokus darauf zu legen, den beiden ihren Tag unvergesslich zu machen.

An all jene, die sich wegen der Feuer Sorgen um uns machen: wir sind weit entfernt vom Zentrum der Buschfeuer - immer mal wieder gibt es kleinere Warnungen hier, aber bisher gab es keinen Grund für uns, beunruhigt zu sein. Wir genießen unser kleines Paradies und den Sommer.

Ich kann es nicht erwarte euch im Juni alle zu sehen. Trotz aller Australienliebe vermisse ich mein Zuhause jeden Tag!

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