Auf anderen Wegen

Sonntag, 10.12.2017 Zurück am Meer

Ich schulde meinem Blog mal wieder ein Update. Nachdem das Chaser bin driving zwar unsagbar lustig war, aber durch die schlechte Ernte bedingt nicht besonders lukrativ, war es für mich an der Zeit mir eine neue Stelle zu suchen. Und wie immer, wenn ich keine Einschränkung bezüglich der Lokalisation habe, hatte ich schon einen Tag, nachdem ich eine Anfrage online gestellt hatte, einen neuen Job. Ich bin jetzt in Ulladulla (heißt wirklich so), ein kleiner Ort direkt am Meer in der süd-östlichen Ecke Australiens. Ich bin hier angestellt als Personal Assistant für einen Steuerberater, der nebenher noch ein Projekt betreibt, das unterdrückten Frauen helfen soll auf eigenen Beinen zu stellen und auch Männern helfen soll zu lernen, wie sie auf Gewalt im Umgang mit Frauen verzichten können. Grundsätzlich ein sehr erstrebenswerter Job und auch gut bezahlt. Leider ist Ulladulla ein Touristenmagnet und dadurch geht ein Großteil meines Lohns schon für die Unterkunft drauf. Mein Chef und ich haben eine Probezeit bis Weihnachten ausgemacht, bisher ist meine Tendenz aber eher, nach Weihnachten was neues zu suchen. Zwar ist es unfassbar schön hier (meine Unterkunft ist 100 m vom Strand entfernt), aber mein Hauptkriterium liegt momentan darin, möglichst viel Geld zu verdienen und da ist eine so teure Gegend einfach hinderlich. Ich versuche in der Zwischenzeit hier alles mitzunehmen, was sich lohnt. Heute zu Beispiel bin ich in einen nahen Nationalpark gefahren, der ein paar ganz schöne Wege zum Wandern hat und vor allem atemberaubende Strände. Das Wasser hier unten im Süden ist ähnlich wie damals in Westaustralien ganz klar und türkis und die Strände strahlend weiß. Sogar Delphine habe ich schon gesehen. Als Belohnung für den langen Spaziergang und das stundenlange Sonnenbaden habe ich jetzt natürlich den schlimmsten Sonnenbrand seit ungefähr einem Jahr, aber es hat sich gelohnt. Die salzige Meerluft, der Geruch der sprißenden Blumen nach dem letzten Regen. Es ist unbezahlbar!!

Aber der neue Job wäre natürlich kein Abenteuer, wenn nicht auch ein bisschen Drama dabei wäre. Nachdem ich Roody, mein Auto, an meinem ersten Tag in den höchsten Tonen gelobt habe, sprang er am nächsten Morgen nicht an. Blöd deshalb, weil mein Chef auf Geschäftsreise war und ich für einen Termin im Büro sein musste. Also Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt und jemanden für Starthilfe organisiert. Leicht verspätet zur Arbeit (dass der Termin nicht erschienen ist, ist wahrscheinlich nicht erwähnenswert), irgendwann wieder nach Hause. Nächster Morgen, gleiches Spiel. Diesmal kam mein Chef um mir Starthilfe zu geben und diesmal brauchte es 10 min, bis Roody sich überhaupt überreden ließ, die Starthilfe anzunehmen. Naja, ihr denkt euch das Ergebnis schon: eine neue Batterie war fällig, aber wenigstens kann ich jetzt wieder ruhig schlafen und weiß, dass das Auto zuverlässig anspringt. Ein bisschen ironisch ist es aber wohl schon, dass das Auto 3 Monate auf einer Farm ist, wo sowohl Batterie günstig hätte organisiert werden können als auch Troy sie natürlich ohne Probleme eingebaut hätte. Aber wie gesagt, ein bisschen Abenteuer braucht es wohl dann doch!

An Weihnachten fahren Troy und ich zusammen nach Victoria zu seiner Familie und verbringen da auch Silvester. Wie das Abenteuer danach weitergeht erzähle ich euch beim nächsten Mal :-)

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