Auf anderen Wegen

Montag, 18.09.2017 Abschied von Bummie

Es ist geschafft. Donnerstag Abend haben wir das letzte Schaf geschoren, die sheering shed aufgeräumt und hatten dann einen sogenanntem cutout. Man sitzt also noch mit einer Menge Bier zusammen, isst ein paar Snacks und lässt die stressige Zeit ausklingen. Nachdem das sheering mit dem Regen nicht besonders vielversprechend begonnen hatte, haben wir doch nur einen Tag verloren und konnten in 8 Tagen Arbeit alles abschließen. Diese Tage waren auch wirklich anstrengend, aber wenigstens kann man den Erfolg sehen: jeden Tag stehen weniger wollige Schafe auf der Farm. Am letzten Tag hatte man natürlich das Gefühl, es werden doch nicht weniger, sondern eher mehr ;-) aber abends gegen fünf war es dann endlich geschafft. Ich war bis zum Schluss noch ein bisschen nervös, ob Grant mir doch noch Probleme machen würde mit meiner Abreise am nächsten Tag, aber außer, dass er noch mehrfach betont hat, wie schade es ist, dass ich nicht bleibe, hat er mich in Ruhe gelassen. Ich bin auch wirklich nochmal ins schwanken gekommen und habe mich selber gefragt, ob es denn in der Zwischenzeit wirklich so unerträglich war. Schließlich hatte ich nicht ganz so viel mit Grant zu tun während dem sheering. Da ergibt sich eher ein eigener Rhythmus, der an die sheerer angepasst ist. Aber zum Glück ist immer, wenn mir diese Gedanken gekommen sind wieder was passiert, das mich in meiner Überzeugung bestätigt hat. Zum Beispiel bin ich Sonntag nach einem Wochenende mit Troy aus dem Auto ausgestiegen und habe ihn quer über die komplette Farm über irgendwas schreien und schimpfen gehört. Ich bin also immer noch überzeugt, dass es für mich die beste Entscheidung war.

Freitag morgen habe ich erstmal ganz in Ruhe meinen Wohnwagen auf den Kopf gestellt. Alles geputzt, sortiert, meine Sachen ins Auto gepackt, habe ein letztes mal mein Flaschenkind Bummie gefüttert und dann darauf gewartet, dass Grant den Papierkram für mich fertig macht. Hat natürlich eine ganze Weile gedauert, ist ja Grant - aber er hat mir eine sehr sehr gute Bewertung geschrieben, mich angemessen für die letzten Tage Arbeit bezahlt und dann konnte ich mich endlich endlich auf den Weg machen. Ich war so froh, dieser Farm hinter mir zu lassen!!

Jetzt bin ich seit ein paar Tagen wieder bei Troy. Leider hat mir sein Boss inzwischen eröffnet, dass die Ernte dieses Jahr sehr schlecht ausfallen wird und sie mich daher nicht als chaser bin driver einstellen können. Hier gab es nur sehr wenig Regen und tatsächlich sehe sogar ich, dass auf den Feldern kaum was wächst. Das ist natürlich eine ziemliche Enttäuschung. Ich versuche jetzt hier in Griffith einen Job zu finden. Die Fahrerei an den Wochenenden ist mit der Zeit sehr ins Geld gegangen und auch emotional anstrengend für Troy und mich gewesen. Ich halte euch auf dem Laufenden!

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